Am 1. Mai geht es in Berlin traditionell heiß her, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Seit ich denken kann, brannten in unserem Kreuzberger Kiez pünktlich zum Maiauftakt jedes Jahr Mülltonnen, Autos und manchmal ganze Straßenabschnitte. Egal ob man im ersten oder dritten Stock wohnte, man war nicht vorm Pflaster-Steinschlag sicher. Banken, Supermärkte und alle anderen Läden, die den Tag überleben wollte, verbarrikadierten jedes Jahr ihre Scheiben mit dicken Holzpaletten. Und wer sein Auto nicht wegfuhr, hatte am nächsten Tag im schlechtesten Fall keines mehr. Schon als ich in der Grundschule war, wusste jeder, dass man am „antikapitalistischen Kampftag“ spätestens um 18 Uhr zuhause sein musste, wenn man nicht zwischen die Fronten der Antifa und der Polizei geraten wollte – denn dann wurde es nicht nur brenzlig, es herrschte regelrecht Krieg auf den Straßen. Einer, der in den letzten zehn Jahren dank großer Straßenfeste immer beschaulicher wurde. Dieses Jahr gibt es aber kein Fest, dafür viel Wut und neue aggressive und antisemitische Antifa-Gruppen. Die Gewalt könnte damit erneut eskalieren.
Der Beitrag Linke Szene macht für Krawalle mobil: Was erwartet Berlin heute am 1. Mai? erschien zuerst auf Tichys Einblick.
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