„Herr Wieler hat nicht eigenmächtig gehandelt“, stellt Karl Lauterbach klar. Die beiden Herren informieren in der Bundespressekonferenz über die Corona-Lage: Doch eine Journalistin will über das sprechen, was jetzt schon einer der größten politischen Skandale des Jahres ist – die hochumstrittene Verkürzung des Genesenenstatus auf drei Monate über Nacht. Auf die Frage hin, ob das RKI eigenmächtig gehandelt habe, nimmt Lauterbach Dr. Wieler in Schutz. „Das Kommunikationsproblem lag darin, dass ich nicht informiert war. Das ist alles, was dazu zu sagen ist“, teilt der Minister knapp mit. Er sei schlicht in Unkenntnis darüber gewesen, dass die Änderung noch am Tage seiner Rede im Bundesrat in Kraft treten sollte. Es ist das Eingeständnis, dass er sein Ministerium nicht angemessen führt. Es gehört selbstverständlich zu der Organisationsverantwortung eines Ministers, über Entscheidungen der nachgeordneten Behörden informiert zu sein. Lauterbach gesteht damit ein, dass er ein Talk-Show-Held ist, der seinen laden nicht im Griff hält. Die übliche Konsequenz wäre die sofortige Entlassung eines unverantwortlich handelnden weil uninformierten Ministers. Doch in Berlin gelten längst die Paten-Regeln: Ein einmal errungener Sessel wird auch bei einem derart gravierenden Fehler nicht geräumt
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