Urlaub und vollständig geimpft – mit dieser Formel ist vieles möglich. Komplizierter wird es für Personen ohne Impfschutz, sie müssen genau planen. Die Corona-Regeln in Niedersachsen.
Hannover – Am Wochenende starten die Herbstferien in Niedersachsen und Bremen. Die Urlaubsregionen sind schon gut gebucht. Wer dann in den Urlaub fahren will, muss einiges beachten. Tipp der Gastro- und Tourismusverbände: Vorab informieren über die Corona-Regeln. Die gute Nachricht: Wer vollständig geimpft ist, kann ohne viel Einschränkungen den Urlaub an der Nordsee oder im Harz genießen. Wer (noch) keinen Impfschutz genießt, muss genau planen. Ein Überblick:
Diese Corona-Regeln gelten in Niedersachsen zu den Herbstferien
Wo gelten in Niedersachsen 2G und 3G für Gastronomie und Unterkünfte? Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn von Kreis zu Kreis gelten unterschiedliche Regelungen, erklärt die Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Niedersachsen, Renate Mitulla. „Je nachdem, ob noch eine Warnstufe da ist oder nicht.“
Wird die Warnstufe 1 ausgerufen oder liegt die Inzidenz in einem Kreis über 50, gilt verpflichtend die 3G-Regel. Das heißt, Zutritt etwa zur Gastronomie gibt es dann nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete. Bei der Warnstufe 2 bekommen nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt (2G-Regel). An den Urlaubsorten, wo keine Warnstufe gilt und die Inzidenz unter 50 liegt, können Betriebe selbst entscheiden, ob sie freiwillig 2G oder 3G anwenden wollen. Diese Möglichkeit hatte die Landesregierung vor Kurzem neu geschaffen.
Wie entscheiden sich die Betriebe – für 2G oder 3G ? Auch das ist unterschiedlich. Laut einer Dehoga-Umfrage hält sich der Anteil an 2G- und 3G-Betrieben ungefähr die Waage. Ein Teil der Betriebe bliebe bei der 3G-Regelung, um niemanden auszugrenzen. Ein anderer Teil wolle auf Nummer sicher gehen und schwenke um zu 2G, sagt Mitulla.
Außerdem gebe es noch einen kleineren Teil, der gar keine Einschränkungen vorgebe, wenn es die Infektionszahlen erlauben. „Unsere große Bitte ist daher: Erkundigen Sie sich vorher bei ihrem Betrieb, wie es aussieht“, sagte die Geschäftsführerin – etwa mit Blick auf Gäste, die zu einer Familienfeier wie Hochzeit in den Ferien anreisen.
Niedersachsen: Für Ungeimpfte wird es kompliziert, die Herbstferien zu gestalten
Was sieht die 2G-Regelung in der Corona-Verordnung vor? Neben dem Gastgewerbe kann die 2G-Regelung auch bei Kultur- und Sportveranstaltungen freiwillig angewendet werden. Wenn nur geimpfte und genesene Menschen Zutritt bekommen, müssen keine Masken mehr getragen oder Abstände gehalten werden. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Bei solchen 2G-Modellen reicht ein negativer Corona-Test in der Regel nicht mehr aus. Für ungeimpfte Menschen wird es daher wohl komplizierter, die Herbstferien zu gestalten.
Welche Ausnahmen gibt es von der 2G-Regelung? Wer unter 18 Jahren alt ist, kann bei 2G auch ohne Corona-Test, Impfung oder Genesung in ein Restaurant oder zu einer Veranstaltung gehen. Menschen, die sich aus medizinischen Gründen noch nicht impfen lassen konnten, können auch rein, aber nur mit einem offiziellen negativen Corona-Schnelltest-Resultat.
Wie sieht es mit 2G- und 3G-Regeln in den Urlaubsregionen aus? In der Lüneburger Heide ist das Thema 2G bisher nicht aktuell. „Wir haben nur einen Gastgeber, der von 3G umgestellt hat“, sagt Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH. „Der Anteil der Geimpften war zuletzt sehr hoch.“
Auch im Harz wird derzeit vielerorts auf die 3G-Regel gesetzt. Einrichtungen, die auf 2G setzen würden, gebe es zum Teil aber auch, sagt eine Sprecherin des Harzer Tourismusverbandes. „Das ist oft sehr individuell.“ So könne es vorkommen, dass Familienfeiern in Hotels auf Wunsch der Gastgeber nur von Geimpften und Genesenen besucht werden können. In der Gastronomie könne es Unterschiede zwischen Innen- und Außenbereichen geben.
Was gilt auf den Ostfriesischen Inseln? Auch auf den Ostfriesischen Inseln wechseln sich Einrichtungen mit 2G und 3G-Regelungen ab. Viele Bäder und Thermen setzten noch auf eine 3G-Regelung, sagt der Marketingleiter der Ostfriesischen Inseln Marc Klinke. Das Wattenmeer wurde kürzlich im Buch „Ultimative Reiseziele Deutschland – Die Top-250-Liste von Lonely Planet“ auf Platz vier gesetzt.
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